Innovation und Kreativität sind der Schlüssel zur Zukunft in einer digitalen Welt, in der die Maschinen alle Standardaufgaben erledigen. Um auf globalen Märkten zu bestehen, muss sich Europa mit seinen vielfältigen kulturellen Wurzeln noch viel stärker auf dieses kreative und künstlerische Potential besinnen und sich die damit einhergehende Innovationskraft zu Nutze machen.
Innovation entsteht vor allem bei der Kombination von bewährten Technologien mit neuen Konzepten durch Verknüpfung, Vernetzung und Verschmelzung, die unerwartete Lösungen eröffnen. Gerade die Kunst kann als nicht zielorientierter Prozess neue Lösungen entdecken. Designer unterstützen dabei, Prozesse und Produkte nicht nur ästhetisch und funktional zu gestalten, sondern helfen Produkte einfach zu machen und zu erklären.
Kunst und Innovationsmanagement unterscheiden sich in der Vorgehensweise. Zentral im künstlerischen Prozess ist die Ergebnisoffenheit. Ich brauche ein klares Ziel, um mich auf den Weg zu machen, aber dann folgt der Künstler den Gegebenheiten und neuen Erkenntnissen, um sie neu zusammenzusetzen und zu beantworten.
Im Innovationsmanagementprozess eines Unternehmens ist man an ein erstes Ziel und oft an bekannte Geschäftsprozesse und Technik gebunden. Mit einem funktionalen Methodenkoffer aus Kreativitätstechniken und Innovations- und Projektmanagementprozessen wird das Ziel verfolgt und umgesetzt.
„Alles was digitalisiert werden kann, wird mittelfristig digitalisiert werden.“ Das sind die standardisierbaren Prozesse in Industrie, Handel und Logistik, durch die die Arbeitskräfte oft ersetzen werden. Der Mensch findet seine besondere Rolle in der digitalen Gesellschaft durch seine spezifischen Kompetenzen in Kreativität, Intuition und Empathie.
Kreativität wird als Kompetenz in zukünftigen Arbeitswelten als besonders wichtig erachtet.
Künstlerische Interventionen können diese Kompetenz reflektieren und schulen. Kunst kann den Innovationsmanagementprozess ergänzen. Kunst hilft auch bei der ethischen Gestaltung zukünftiger Technologien und Produkte, in dem sie die gesellschaftliche Veränderung reflektiert und auf eine besondere und oft sehr andere Weise mit der Gesellschaft in den Dialog tritt.
Die Art-Coach Ulrike Lehmann hat mit ihrem Herausgeberband „Wirtschaft trifft Kunst – Warum Kunst Unternehmen gut tut“ erstmals umfassend dargestellt, wie Kunst in Unternehmen die Kreativität und den Kommunikationsprozess anregt und welchen hohen Stellenwert sie für die Mitarbeiter hat:
https://www.springer.com/de/book/9783658172985.
Die Creative NRW hat beispielhaft künstlerische Interventionen in Organisation entwickelt:
https://tinyurl.com/y2q9quk8